Flächenschutz

Flächenfraß

Das Industriegebiet Berg ist in einem Flächennutzungsplan begründet. Für das erste Teilgebiet wurde 1979 die Planung rechtsverbindlich abgeschlossen und u.a. von der Firma Schlecker zugebaut (oranger Teil im Bild).

Im Jahr 1998 stimmte der Gemeinderat für die Aufstellung der ersten Erweiterung (blauer Anteil).

Aufgrund von Hochwassermaßnahmen musste eine Änderung der 1. Erweiterung geplant werden, die 2019 rechtskräftig wurde. Nur durch diese Änderung konnte das restliche Industriegebiet weiter bebaut werden (grünes, überlappendes Gebiet in der Karte).

Im Augenblick läuft die Planung der zweiten Erweiterung, deren Aufstellung im November 2021 durch den Gemeinderat beschlossen wurde. Dieses Gebiet ist in der Karte in gelb dargestellt und überlappt in sehr großen Teilen mit der ersten Erweiterung.

Zur Vervollständigung ist in lila das Gebiet dargestellt, die der Flächennutzungsplan abdeckt.

Hier die Flächen in Zahlen:

38 ha IG-Berg

85 ha 1. Erweiterung

25 ha 2. Erweiterung

35 ha Restfläche

Summe: 183 ha

Ein Größenvergleich mit dem Kerngebiet der Stadt Ehingen selber bietet einen guten Eindruck über die Dimensionen.

Oder der deutlich kleinere Solarpark, der derzeit an der B311 bei Deppenhausen entsteht:

Hier ein kleines Video des Solarparks, aufgenommen bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h.

Netto-Null in Baden-Württemberg

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat eine "Netto-Null" für weiteren Flächenverbrauch für das Jahr 2035 festgelegt. Das bedeutet, dass für jeden zusätzlich verbauten Quadratmeter ein bereits versiegelter Quadratmeter der Natur wieder zurückgegeben werden muss (= Entsiegelung).

Als Zwischenziel wird ein täglicher (!) Flächenverbrauch von 2,5 ha angepeilt.

Aber im Augenblick sind wir genau in der falschen Richtung unterwegs.

Hier die aktuellen Zahlen aus der Pressemitteilung 222/2022 des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg:

Jahr Täglicher Flächenverbrauch
2018 4,5 ha

2019 4,8 ha
2020 5,4 ha
2021 6,2 ha

Ausgleichsflächen

  • Das Tauschen von Ackerflächen ist eine Milchmädchenrechnung:
    Jede Tauschfläche resultiert aus der Aufgabe eines landwirtschaftlichen Betriebs

  • Der Tausch gegen minderwertigere Böden fördert den Einsatz von Chemie

  • Lange Fahrtwege zu abgelegeneren Flächen erzeugen mehr Verkehr und mehr Umweltverschmutzung

  • Jede versiegelte Fläche geht für immer und ewig der Nahrungsmittelproduktion verloren