Quelle: Statistisches Landesamt - interaktive Karten (Stand 02.09.22)
Jeder kennt die Zahlen. Die Arbeitslosenquote im Land v.a. aber im Alb-Donau-Kreis ist auf einem Dauertiefstand. Die aktuellen Zahlen für den August (ein Monat mit traditionell hohen Arbeitslosenquoten) zeigt im Jahr 2022 eine Arbeitslosenquote von 2,8%. Der Bestand der Arbeitsstellen ist dabei sogar noch auf 709 gestiegen.
In solch einem Fall spricht man von Vollbeschäftigung.
Ein Wachstum von Industrie und Gewerbe bedeutet also, dass noch mehr Stellen für weniger Arbeitssuchende entstehen. Ein Betrieb mit überdurchschnittlichen Gehaltszahlungen und Sozialleistungen wird tendenziell die wenigen vorhandenen Arbeitskräfte anziehen.
Das Nachsehen haben dann kleinere Industriebetriebe und vor allem das Handwerk. Also der Mittelstand, der unseren Wohlstand bisher maßgeblich erarbeitete.
Will man das Industriegebiet erweitern, dann brauchen diese Betriebe zusätzliches Personal. Bei geringen Arbeitslosenzahlen bedeutet das ein größeres Einzugsgebiet (= höheres Verkehrsaufkommen durch Einpendler) oder Zuzug von weiter her.
Im letzteren Fall wird auch mehr Wohnraum benötigt. Dieser steht aber bekanntermaßen derzeit ebenfalls nicht in Hülle und Fülle zur Verfügung. Im Gegenteil, die Wartelisten sind lang - sowohl beim Grundstücks- bzw. Hauserwerb wie auch bei der einfachen Miete.
Wir sind der Meinung, dass dieses Problem zuerst angegangen und bestenfalls gelöst werden sollte, bevor über Erweiterungen und Wachstum gesprochen wird.
Auszug aus einem SWP-Artikel vom 30.06.2022: